Beitragsentlastungsprogramme: Mit Prämienersparnis Geld verlieren?

 

Vielen Versicherten wird die private Krankenversicherung im Alter zu teuer. Die Unternehmen glauben, eine Lösung dagegen gefunden zu haben. Deshalb rühren immer mehr von ihnen die Werbetrommel für so genannte „Beitragsentlastungslösungen“. Lilo Blunck, Vorstandsvorsitzende des Bundes der Versicherten (BdV): „Angeblich wollen sie damit den Privatpatienten die Beitragszahlungen im Alter erleichtern.“

An dem „Beitragssparmodell“ macht allerdings einiges stutzig – ein reales Beispiel: Ein 43 Jahre alter Mann soll monatlich rund sechs Euro zahlen, damit er mit 65 Jahren „garantiert“ 20 Euro im Monat weniger Beitrag für seine Krankenversicherung ausgeben muss. Allerdings soll er trotz Beginn der Beitragsreduzierung ab seinem 65. Lebensjahr die sechs Euro weiterzahlen. Lilo Blunck: „Die ‚Beitragsentlastung‘ schrumpft damit auf 14 Euro zusammen.“

In anderen Fällen kann es noch schlimmer kommen. Die BdV-Chefin: „Eines ist aber den ’Sparern‘ auf jeden Fall sicher – eine Rückzahlung gibt es nicht!“ Wer aus dem Beitragsentlastungsmodell aussteigen will oder muss, dessen Einlagen werden nur noch zum Teil auf seine Kranken-, Pflegezusatz- oder Krankenhaustagegeldversicherung angerechnet.

Hat jemand keine derartige Police, bekommt er eine beitragsfreie Krankenhaustagegeldversicherung. Die wird allerdings bei den gezahlten sechs Euro im Monat ziemlich dürftig ausfallen. – Wer zu früh aussteigt, den bestraft der Versicherer: Er bekommt gar nichts.

Fazit: Der BdV rät von solchen „Sparprogrammen“ dringend ab. Lilo Blunck: „Wer sich trotzdem dazu entschließt, sollte aber die Bedingungen genau studieren. Denn die Angebote unterscheiden sich in der Höhe der Entlastung und bei der Behandlung nach Kündigung ziemlich deutlich.“

V.i.S.d.P.: Lilo Blunck.

Henstedt-Ulzburg, 08.05.2008