Gute Zeiten für die Altersvorsorge, schlechte Zeiten für Privatkrankenversicherte

2008 wird für die Versicherten zur Berg- und Talfahrt: Mit der Altersvorsorge geht es bergauf. Anders sieht es bei der privaten Krankenversicherung (PKV) aus. Die wird teurer. Aber es gibt auch eine Fülle positiver Veränderungen. Lilo Blunck, Vorstandsvorsitzende des Bundes der Versicherten (BdV): „Ob Riester, Rürup oder betriebliche Altersvorsorge, auf allen Ebenen geht’s voran. Jetzt kommt es darauf an, die gebotenen Möglichkeiten optimal zu nutzen.“

 

Zwar erhöht sich der Beitrag für die Riester-Rente um einen Punkt auf vier Prozent vom Bruttoeinkommen des Vorjahres. Der ist allerdings begrenzt: Einschließlich der Zulagen müssen nämlich höchstens 2.100 Euro für die volle Förderung bezahlt werden. Die Beiträge können jedoch steuerlich in voller Höhe anerkannt werden. Die gute Nachricht: Zugleich wird die Förderung ausgeweitet. Die Grundzulage erhöht sich von 114 auf 154 Euro, die Kinderzulage steigt von 138 auf 185 Euro. Für Kinder, die ab 2008 auf die Welt kommen, werden den Eltern sogar 300 Euro gut geschrieben.

Steuerliche Vorteile gibt es auch bei der Rürup-Rente: Jetzt können 66 statt 64 Prozent der Beiträge als Sonderausgaben beim Finanzamt geltend gemacht werden. Und in der betrieblichen Altersvorsorge (Entgeltumwandlung) können 2008 höhere Beiträge steuer- und sozialabgabefrei eingezahlt werden. Insgesamt sind jetzt 2.544 Euro möglich.

Die PKV wird für Männer teurer. Auslöser dafür ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Bisher mussten Frauen höhere Beiträge zahlen, weil ihnen Kosten für eine mögliche Schwangerschaft angerechnet wurden. Damit ist jetzt Schluss. Nun zahlen die Männer mehr und Frauen weniger. Lilo Blunck: „Wir werden genau beobachten, ob es dabei wirklich gerecht zugeht.“

Ab März geht’s richtig los: Dann soll die Versicherungsbestätigung für die Kfz-Zulassung auch per Handy kommen. Dafür wird kein Vordruck (früher „Doppelkarte“) mehr benötigt. Der Versicherer sendet eine PIN per Telefon, SMS oder E-Mail an den Fahrzeugeigentümer. Die dient als Nachweis für einen gültigen Haftpflichtschutz. Die zuständige Zulassungsstelle kümmert sich um den Datenabgleich. Lilo Blunck: „Wir sind gespannt, ob die Behörden auf der Modernisierungswelle mitschwimmen können und die komplette elektronische Kfz-Anmeldung in den nächsten Jahren realisiert werden kann.“

V.i.S.d.P.: Lilo Blunck.

Henstedt-Ulzburg, 21.12.2007