Jetzt aufs Rad und Kosten sparen

Radfahren schont den Geldbeutel und fördert die Gesundheit. Allerdings sollten Radler die Verkehrsregeln beachten – sonst kann es auch für sie unangenehm teuer werden. Wer ein Fahrrad kauft, sollte auf die Qualität achten und es regelmäßig warten lassen.

Nur das Vorderrad anschließen genügt nicht
Wer mit dem beginnenden Frühling öfter vom Auto auf das Fahrrad umsteigt, spart Geld und tut etwas für die Gesundheit. Darauf weist die Dresdner Bank hin. „Auch wenn ein gutes Rad mehrere hundert Euro kostet und für ausreichend Versicherungsschutz gesorgt sein muss, ist es immer noch eines der preiswertesten Fortbewegungsmittel“, erklärt Christoph Blumenthal von der Dresdner Bank.

Exakte Vergleichrechnungen gibt es laut Allgemeinem Deutschen Fahrradclub (ADFC) zwar nicht, die Umweltorganisation Winum hat jedoch errechnet: Ein gefahrener Kilometer per Rad kostet rund 14 Cent, mit öffentlichen Verkehrsmitteln rund 33 Cent und mit dem Auto über 50 Cent. Doch damit der Drahtesel auch wirklich die Haushaltskasse schont, müssen Radfahrer einiges beachten.
Beim Fachhändler kaufen
Erster Schritt: der richtige Kauf. Wer mehr als nur ab und zu Brötchen holen will, sollte beim Fachhändler kaufen, denn nur dort gibt es Beratung, Probefahrt, individuelle Montage von Lenker und Sattel und später Wartung – im Baumarkt und beim Kaffeeröster nicht.

Faustregel: Je häufiger man das Rad benutzt und im Alltag einsetzt, desto wichtiger sind hochwertige und haltbare Komponenten. Damit steigt auch der Preis.

Doch man kann auf der anderen Seite auch sparen: Wer das Rad eher zu Stadtfahrten nutzt, braucht keine 27-Gang-Kettenschaltung. Eine solide Nabenschaltung ist weitgehend wartungsfrei und bietet eine witterungsunabhängige Rücktrittbremse.

Wer auch bei Dämmerlicht fahren möchte, sollte Naben- oder Speichendynamos wählen, die im Gegensatz zum Akku immer betriebsbereit sind. Eine Halogenlampe vorn und eine Leuchtdiode (LED) hinten werfen stärkeres Licht als herkömmliche Glühlampen. Im Alltag genutzte Räder werden durch Zubehör wie Schutzbleche und Kettenschutz (hält die Kleider sauber) und Gepäckträger (erspart den Rucksack) wesentlich komfortabler.

Warten – auch vor der roten Ampel
Ein gut gewartetes Qualitätsrad ist wichtigste Voraussetzung für kostenschonendes Fahren. Das Rad muss – vor allem nach einer langen Winterpause im Keller – regelmäßig überprüft werden. Risiko Nummer eins: schlecht gewartete Bremsen oder gelockerte Bauteile.

Finanziellen Ärger hat man als Radfahrer schnell, vor allem wenn Alkohol im Spiel ist. Schon ab 0,3 Promille kann eine Straftat vorliegen, wenn es zu einem Unfall kommt. Folgen sind hohe Geldbußen, unter Umständen Punkte in Flensburg, Führerscheinentzug und ein „Idiotentest“.

Weitere Beispiele: Wer in der Dämmerung ohne Licht einen Unfall verursacht, der haftet ganz oder zum Teil (OLG Frankfurt, 24 U 201/03). Bei Nichtbenutzen eines vorhandenen Radwegs zahlt man die Hälfte des Unfallschadens (LG Schwerin, 6 S 144/03).

Auch Radfahrer müssen bei Rotlicht an der Verkehrsampel warten. Die Stadt Karlsruhe bekam Recht, als sie einem Rotsünder 62,50 Euro Bußgeld aufbrummte (OLG Karlsruhe, 1 S 119/03). Radfahrer müssen in der Fußgängerzone Schritttempo fahren (OLG Hamm, 9 U 112/00). Und wer einen Hund am Lenker anleint, der haftet zum Teil für Unfälle, wenn er vorher nicht angehalten hat (OLG Köln, 9 U 185/00).

Schutz gegen Diebstahl
Jedes Jahr werden mehr als 400.000 Räder gestohlen. Wichtig ist deshalb der Fahrraddiebstahlschutz in der Hausratversicherung. „Radbesitzer sollten prüfen, ob ihr Rad gegen Diebstahl versichert ist. Voraussetzung für den Versicherungsschutz ist, dass zum Beispiel das Rad tagsüber immer abgeschlossen und nachts im Keller bzw. Fahrradabstellraum ebenfalls abgesperrt ist“, rät Christiane Lesch von der Allianz Versicherungs-AG. Außerdem wichtig: Den Diebstahl sofort bei der Polizei melden. Die Anzeige ist zur Vorlage bei der Versicherung nötig.

In vielen Städten und Gemeinden fehlen außerhalb des eigenen Grundstücks immer noch sichere Abstellmöglichkeiten, und die Polizei kommt selten den Dieben auf die Spur. Umso wichtiger: Fahrräder sollten immer an- und abgeschlossen werden, am besten an einem unbeweglichen Gegenstand und immer mit einem hochwertigen Schloss – laut Stiftung Warentest am besten ein Bügelschloss. Eine Codierung auf dem Rahmen macht Langfingern den Weiterverkauf schwerer, denn sie zeigt sofort, wem das geklaute Rad wirklich gehört.

Dresdner Bank AG
Frankfurt am Main, 19.04.2006