Expertentipps zu den Themen Abgeltungssteuer, Versorgungslücke und Sofortrente

(djd/pt). Bei immer mehr Deutschen wird künftig die gesetzliche Rente für einen finanziell entspannten Lebensabend nicht ausreichen. Gerade die Best-Ager müssen die Weichen für einen sorglosen Ruhestand noch selbst stellen. Wer privat etwas tun will, hat heute allerdings die Qual der Wahl.

Peter Sachs, Experte für Finanzplanung aus Bad Homburg, und Dieter Sprott vom Direktversicherer KarstadtQuelle Versicherungen beantworten einige wichtige Fragen.

Ist es sinnvoll, seine Altersvorsorge wegen der neuen Abgeltungssteuer umzuschichten?

Peter Sachs: Vor dem 1. Januar 2009 sollte man sich schon Gedanken über eine Umstrukturierung machen. Da Gewinne beispielsweise aus Aktien künftig wie festverzinsliche Wertpapiere besteuert werden, verlieren sie deutlich an Vorteil gegenüber sicheren Anlagen. Anders ausgedrückt: Der mögliche Ertrag aus Aktiengeschäften sinkt wegen der neuen Steuer, das Risiko aber bleibt.

Was raten Sie einem 50-Jährigen, der noch keine Rücklagen für die Altersversorgung bilden konnte?

Peter Sachs: Er sollte auf jeden Fall möglichst schnell mit der privaten Vorsorge beginnen. Der Vermögensaufbau kann jetzt auch noch risikoreichere Anlagen wie Aktien oder Aktienfonds beinhalten. In Richtung Ruhestand müssen die riskanteren Anlagen dann aber zugunsten sicherer Anlagen wie festverzinslichen Wertpapieren reduziert werden.

Wie ermittelt man seine Versorgungslücke im Alter?

Dieter Sprott: Dies ist nur individuell unter Einbeziehung aller Einnahmen und Ausgaben im Rentenalter möglich. Eine stark vereinfachte Formel zur Berechnung lautet: derzeitiger Nettolohn minus Anspruch aus der gesetzlichen Rente ergibt die Versorgungslücke.

Wie muss das monatliche Einkommen aus einer privaten Rente – beispielsweise aus einer Sofortrente gegen Einmalbeitrag – eigentlich versteuert werden?

Dieter Sprott: Die private Rente ist nur mit dem Ertragsanteil steuerpflichtig. Für einen 62-Jährigen beträgt dieser beispielsweise 21 Prozent. Das bedeutet, dass von 1.000 Euro Rente nur 210 Euro steuerpflichtiges Einkommen sind, die restlichen 790 Euro sind steuerfrei.

Wie lange wird eine Sofortrente gezahlt?

Dieter Sprott: Die private Rentenversicherung, auch in der Version als Sofortrente, wird garantiert lebenslang ausgezahlt.