Zwischen der CDU und der CSU ist offenbar ein Streit um die Abschaffung der PKV ausgebrochen. Wie es dazu gekommen ist, lesen Sie hier.
Jens Spahn fordert Öffnung der PKV
Der Vorstoß eines CDU-Gesundheitsexperten, der eine Öffnung der Privaten Krankenversicherung gefordert hat, sorgte bei der CSU für Empörung. Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn ließ verlauten, dass eine Öffnung der PKV nach Ostern Thema von Beratungen zwischen den Unionsparteien sei.
Bislang können lediglich Beamte, Selbständige, sowie Arbeitnehmer ab einem gewissen monatlichen Einkommen in die Private Krankenversicherung eintreten. Die SPD hatte schon zu Zeiten der Großen Koalition in Berlin zwischen 2005 und 2009 versucht, dies zu ändern, scheiterte damals aber an der CDU.
CSU-Experte spricht von Tollhaus
Allerdings scheint der Vorstoß von Spahn wenig erfolgreiche Chancen zu haben, gibt es doch bereits Widerstand innerhalb der Union. Der CSU-Gesundheitsexperte Max Straubinger erklärte dem Handelsblatt (hier mehr dazu), dass dieser Vorstoß ein Stück aus dem Tollhaus sei. Die CSU werde niemals zulassen, dass das einzige zuschussfreie Krankenversicherungssystem in Deutschland ausgehungert werde. Laut Straubinger seien auch keine Beratungen diesbezüglich geplant, wie es Jens Spahn erklärte.
Auch der Verband der Privaten Krankenversicherung sprach sich gegen die Öffnung der PKV aus. Deren Chef Volker Leienbach zufolge stelle dieses Vorhaben das gut funktionierende Gesundheitssystem in Frage. Dessen gute Versorgung kann nur mit Hilfe des stabilen Finanzbeitrags der PKV gesichert werden, sagte Leienbach.