Nachdem die AOK eine neue Studie vorgelegt hat, die besagt, dass die PKV vor allem für Rentner zu teuer ist, ist nun ein Streit mit der Debeka entbrannt. Diese weist die AOK-Vorwürfe zurück.
Der Untersuchung der Allgemeinen Ortskrankenkasse zufolge haben über 48 Prozent der Versicherten, die im Rentenalter sind, ihren PKV-Tarif gewechselt und sich eine höhere Selbstbeteiligung in den Kontrakt einbauen lassen. So konnten sie demnach die monatlichen Beiträge reduzieren, die zu hoch waren. Allerdings ist die Studie nach Auffassung der Debeka unhaltbar. So seien lediglich 79 der insgesamt befragten 1.000 Versicherten im Rentenalter gewesen. Somit sei die Untersuchung alles andere als aussagekräftig.
Debeka tritt Gegenbeweis an
Um dies zu untermauern, legte die Debeka eigene Zahlen vor. Demzufolge hätten in der gleichen Zeitspanne, die von der AOK genannt wurde, lediglich 0,3 Prozent der Rentner eine höhere Selbstbeteiligung in den Kontrakt einbauen lassen. Zudem hätten lediglich 1,5 Prozent der Senioren ihren Tarif vollständig gewechselt. Dabei bildeten demzufolge 16.000 Krankenversicherungsverträge von Rentnern die Basis. Zudem wurden auch die Resultate der entsprechenden Verträge von insgesamt 300.000 Beamten gesammelt, die sich im Ruhestand befinden. Hier sollen die jeweiligen Zahlen sogar noch geringer ausfallen.
Kundenzufriedenheit stellt sich ebenfalls anders dar
Ähnliches gilt auch der Debeka zufolge für die Kundenzufriedenheit. Wie die AOK feststellte, liegt diese bei den Versicherten in der PKV unter 77 Prozent. Allerdings wies die Debeka auf den aktuellen Kundenmonitor Deutschland hin. Dieser wird auf neutraler Basis von der Servicebarometer AG erfasst. Diesen Ergebnissen zufolge (Ergebnisse hier anschauen) sind 94 Prozent der Privatversicherten mit ihrer Versicherungsgesellschaft zufrieden. Hier ist die Debeka sogar Spitzenreiter mit 98 Prozent zufriedener Kunden.
Vorgehensweise der AOK ist in Frage zu stellen
Selbst dem neutralen Beobachter wird beim Blick auf die Studie der AOK schnell klar, dass die Vorgehensweise der AOK durchaus in Frage zu stellen ist. Wenn sich die privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen einem fairen Wettbewerb unterziehen und der Kunde letztendlich von günstigeren Leistungen profitiert, so dürfte allen Beteiligten geholfen sein. Allerdings mit der Einschätzung von 79 Versicherten Stimmung gegen die privaten Versicherungen zu machen, dürfte selbst eine AOK nicht nötig haben.